15 Mal Beeldig Lommel: Ein Blick hinter die Kulissen

Am 14. und 15. Juni 2025 feiert Beeldig Lommel sein 15-jähriges Bestehen. Was einst als kleines Event begann, hat sich zum größten lebenden Statuenfestival Europas entwickelt. Zur Feier dieses Jubiläums begrüßt Lommel fast 300 Künstler aus 17 Ländern. Ein guter Grund, eine der festen Größen des Festivals ins Rampenlicht zu rücken: die portugiesische Künstlerin Maria Silva.

Die Geschichte von Beeldig Lommel

Vor 15 Ausgaben entstand die Idee für Beeldig Lommel während einer anderen Sommerveranstaltung, dem "Tag des Sandes" (heute Bal Final). Einige lebende Statuen wurden damals als zusätzliches Unterhaltungsprogramm gebucht, aber die Reaktionen des Publikums waren so begeistert, dass sofort der Grundstein für ein völlig neues Konzept gelegt wurde: ein Festival, das lebenden Statuen gewidmet ist.

Die allererste Ausgabe begann bescheiden mit kaum 40 lebenden Statuen. Heute hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt und wird durch Dutzende von mobilen Acts, Musikgruppen und Kinderstatuen ergänzt. Beeldig Lommel darf sich somit das größte europäische Festival für lebende Statuen nennen.

Eine Kunstform voller Hingabe

Die portugiesische Künstlerin Maria Silva ist keine gewöhnliche lebende Statue. Während ihrer Auftritte steht sie drei Stunden lang vollkommen still: ohne Reaktion, ohne Bewegung, ohne Pause. "Ich sehe mich eher als lebende Skulptur denn als interaktive Statue", sagt sie. "Für mich geht es um totale Konzentration und Willenskraft. Keine Ausbildung, keine Tricks, einfach stehen bleiben. Sturheit hilft (lacht)."

Kreativ bis ins kleinste Detail

Marias Auftritte sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Sie entwickelt Konzepte über Jahre hinweg, lässt maßgeschneiderte Kostüme anfertigen, sammelt Requisiten und malt jedes Detail selbst. "Manchmal wird eine Idee erst nach Jahren Wirklichkeit. Ich arbeite durchschnittlich ein bis zwei Jahre an einer neuen Performance. Lieber eine starke Darbietung als mehrere halb fertige. Qualität vor Quantität."

Auch ihre Auftritte in der Kirche während früherer Ausgaben hinterließen einen starken Eindruck. Zwischen authentischen Skulpturen erweckte sie ihre stille Performance so überzeugend zum Leben, dass man sich wirklich konzentrieren musste, um zu erkennen, wer eine Statue war und wer nicht.

Kein Wettbewerb, sondern Verbindung

Was macht Beeldig Lommel für sie so besonders? "Die Atmosphäre. Kein Wettbewerb, keine Preise, nur Künstler, die ihre Leidenschaft teilen. Das schafft eine warme, familiäre Atmosphäre. Ich kann hier ganz ich selbst sein, so 'verrückt' das auch sein mag (lacht)."

Bei vielen Festivals für lebende Statuen ist es üblich, dass eine Fach- und Publikumsjury abstimmt, woraufhin einige Preise verliehen werden. Beeldig Lommel entscheidet sich bewusst dagegen, da jede Statue ihre eigene Stärke und ihren eigenen Stil hat und daher nicht vergleichbar ist. Vergleichen würde der Vielfalt des Festivals nicht gerecht werden.

Neu in diesem Jahr: 'From my balcony'

Bei dieser Jubiläumsausgabe kehrt Maria mit einer brandneuen Performance zurück: 'From my balcony'. Diesmal keine Kirche, sondern ein Balkon, von dem aus sie das Publikum beobachten wird. "Meine Auftritte drehen sich um Stille, nicht um Interaktion. Sie erkennen mich als diejenige, die keine Pause macht", sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Neugierig auf Marias neueste Performance? Kommen Sie und bewundern Sie sie sowie Hunderte anderer internationaler Acts bei Beeldig Lommel am 14. und 15. Juni.

Zuletzt bearbeitet am: 02-06-2025 om 07:47